Montag, 31. März 2014


Venus-Mädchen und Mars-Jungs?


Männer und Frauen sind anders. Und natürlich ist das schon im Teenager-Alter so. Während die jungen Ladies meistens in einem Wortschwall „Also die ist wirklich unmöglich!“ oder „Gestern hat er mich noch angeschaut, heute war ich nur Luft!“ ihre Erlebnisse wortreich loswerden und man auf die Art und Weise Einblick in das tosende Gefühlsleben der Mädchen bekommt, sitzt am anderen Ende des Tisches ein Wesen vom Mars. Spricht nicht unsere Sprache. Ein „Hmm“ auf die vorsichtige wie-war-Dein-Tag Frage und eine „ganz nett“ auf den Versuch herauszubekommen, wie denn der vergangene Abend mit seinen Kumpels lief – hej, das ist schon redselig! Das höchste der Gefühle ist ein „Mama, was wäre wenn...“ und dann kommt irgendeine bruchstückhafte Story eines ominösen ganz entfernt bekannten Freundes, der wahlweise irgendwelches Zeugs probiert hat (natürlich nicht gekifft, Mama!) verbotener Weise Töff gefahren (natürlich mit Helm, Mama!) ist oder sich in sonst eine halbseidene Situation gebracht hat. Klar, oder? Wer jetzt überreagiert und mit „also wenn das mein Kind wäre, der hätte Compiverbot – lebenslang!“ kommt, hat verloren. Junior verstummt und erzählt nie wieder was. Also bis 125 zählen, durchatmen und cool bleiben. Es ist ja schliesslich nicht der eigene Sohn gewesen, der sich fast umgebracht hat. Oder doch?


Sonntag, 9. März 2014

Alle anderen dürfen!

Bis nach Mitternacht fortbleiben – mit 13? 16 und in die Disco, die erst ab 18 ist? Bier mit 15? Wenn es nach meinen Teenagern ging, bestand die gesamte Welt aus einer gesetzesfreien Zone, mit lauter lässigen Eltern, die alles erlauben. Nur meine Kinder durften nichts, rein gar nichts.
 Na klar hatte mir das zu denken gegeben. Die Gesetzgebung war bis dato nicht gerade hilfreich in einem Land, wo man sich schon mit 16 offiziell prostituieren darf (das hat jetzt geändert, irgendwie war das den Verantwortlichen lange nicht aufgefallen..). Bis ich dann mal angefangen habe, mit anderen Eltern zu reden und zu fragen, wie sie es denn so handhaben mit Ausgehzeiten, Übernachten, Alkohol. Und siehe da: Ich war NICHT die blödste Mutter der Schweiz. Aus der Sicht ihrer Kinder sind alle anderen genau so doof, das eint. Je nachdem wie wichtig dem Kind gerade das Thema ist, gipfelten diese Grenzdiskussionen auch in „Mama, Du hast überhaupt keine Ahnung!“ Doch, ich war auch mal auf der Suche. Und zwar nach Grenzen. Es hat gut getan zu wissen, bis hierhin und nicht weiter, auch wenn es mit meiner Mutter mindestens genau so viele anstrengende Diskussionen gab. Also: Durchhalten. Grenzen setzen und beibehalten, auch wenn’s schwer fällt. Was mich vor dem Einknicken bewahrt? Letztens traf ich wieder eine andere Mutter, die mir verwundert steckte, dass ihre Tochter immer der Meinung war, ich sei viel lässiger als sie, die eigene Mutter. Willkommen im Club!