Schade schade, die Mamakolumne auf famigros.ch wurde leider leider eingestellt. Aber viele habens gern gelesen und so gibt es hier eine Wiederholung. Und neue. Es ist ziemlich viel los im Leben von Three Teenagers and Me, so why not? Here we go…
Mama, Du bist peinlich!
Wie bitte? Habe ich
öffentlich gerülpst? Unflätige Ausdrücke gebraucht? Bin ich betrunken
aufgegriffen worden oder – noch schlimmer – mit einem bauchfreien T-Shirt
ertappt worden? Nein, weit gefehlt: Ich habe getanzt.
Anlässlich meines Geburtstages habe ich meine
drei Teenager auf ein Konzert zu der – mit mir etwa gleichaltrigen – Nena in
Das Zelt ausgeführt. Natürlich konnte ich von „Nur geträumt“ bis „Leuchtturm“ und die „99 Luftballons“ alles –
fast - fehlerfrei mitsingen. Und erst als ich zwischen meinen
Disco-Tanzschritten mal eine Verschnaufpause einlege, sehe ich, dass meine
Nachkommen von mir abgerückt sind. Die 16Jährige formt lautlos das übliche
„Mama, Du bist peinlich!“ mit ihren Lippen. Das kenne ich schon. Wenn Freunde
meiner Kinder zu Hause sind, ich koche, das Radio läuft und ich die – offene –
Küche mit Hüftschwüngen durchmesse. Wenn wir zu mehreren im Auto sitzen, ich
die ABBA CD einwerfe und losschmettere. Oder mir ein „Wow, cool!“ rausrutscht,
wenn Daniel Craig die Leinwand betritt.
Eltern sollen zwar bitte nicht von gestern
sein, aber möglichst auch nicht die selben Dinge tun wie die Jugend von heute.
Das ist wichtig für die Entwicklung, sagen die Fachleute, Jugendliche wollen
sich abgrenzen. Sollen Sie. Ich höre derweil „saturday night fever“ oder auch
mal „I can’t get no satisfaction“. Und verkneife mir ein „Kind, jetzt bist Du
aber peinlich“, wenn ein Teenager vor dem Spiegel die Justin Biber Frisur
ausprobiert. Deal? Deal.