Mittwoch, 29. Januar 2014

Mama, Du bist peinlich!

Schade schade, die Mamakolumne auf famigros.ch wurde leider leider eingestellt. Aber viele habens gern gelesen und so gibt es hier eine Wiederholung. Und neue. Es ist ziemlich viel los im Leben von Three Teenagers and Me, so why not? Here we go

Mama, Du bist peinlich!


Wie bitte? Habe ich öffentlich gerülpst? Unflätige Ausdrücke gebraucht? Bin ich betrunken aufgegriffen worden oder – noch schlimmer – mit einem bauchfreien T-Shirt ertappt worden? Nein, weit gefehlt: Ich habe getanzt.
 Anlässlich meines Geburtstages habe ich meine drei Teenager auf ein Konzert zu der – mit mir etwa gleichaltrigen – Nena in Das Zelt ausgeführt. Natürlich konnte ich von „Nur geträumt“ bis  „Leuchtturm“ und die „99 Luftballons“ alles – fast - fehlerfrei mitsingen. Und erst als ich zwischen meinen Disco-Tanzschritten mal eine Verschnaufpause einlege, sehe ich, dass meine Nachkommen von mir abgerückt sind. Die 16Jährige formt lautlos das übliche „Mama, Du bist peinlich!“ mit ihren Lippen. Das kenne ich schon. Wenn Freunde meiner Kinder zu Hause sind, ich koche, das Radio läuft und ich die – offene – Küche mit Hüftschwüngen durchmesse. Wenn wir zu mehreren im Auto sitzen, ich die ABBA CD einwerfe und losschmettere. Oder mir ein „Wow, cool!“ rausrutscht, wenn Daniel Craig die Leinwand betritt.

 Eltern sollen zwar bitte nicht von gestern sein, aber möglichst auch nicht die selben Dinge tun wie die Jugend von heute. Das ist wichtig für die Entwicklung, sagen die Fachleute, Jugendliche wollen sich abgrenzen. Sollen Sie. Ich höre derweil „saturday night fever“ oder auch mal „I can’t get no satisfaction“. Und verkneife mir ein „Kind, jetzt bist Du aber peinlich“, wenn ein Teenager vor dem Spiegel die Justin Biber Frisur ausprobiert. Deal? Deal.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen